Als eine willkommene Abwechslung beim alljährlichen Urlaub kann ich eine Kanufahrt auf dem schwedisch-finnischen Fluß Klarälven empfehlen. Das Gewässer hat seinen Ursprung im norwegischen Femundsee und mündet schließlich nach 460 km im Värnersee, dem größten schwedischem Gewässer. Bis zum Ende des Jahres 1990 nutzte man den Fluss noch zur Holzbeförderung. Diese ursprüngliche Art des Holztransportes war lange Zeit auf den meisten Flüssen Schwedens üblich und war besonders kostengünstig. Leider kam es dadurch häufig zu einer sehr starken Verschmutzung der Wasserwelt und Zerstörung der angrenzenden Fauna. Zudem musste die Wasserhöhe mit Hilfe von Staudämmen reguliert werden. Seit der Einstellung dieser Art der Holzbeförderung stehen Wassersportler somit viele Flüsse wieder uneingeschränkt zur Verfügung.
Gerade für Einsteiger auf dem Gebiet des Kanufahrens ist die Nutzung des Klarälven ideal. Er besitzt eine eher geringe Fließgeschwindigkeit, bietet am Ufer viele Rast- und Übernachtungsmöglichkeiten und wird zudem auch von anderen Kanufahrern genutzt, die einem hilfreich zur Seite stehen können. Umgeben wird der Fluss von reizvollen Landschaft und kleinen Ortschaften, deren Besuch auf jeden Fall lohnenswert ist. Sehenswert ist das kleine Städtchen Hagfors, das jedes Jahr Bestandteil der Schwedenrallye ist. Dort gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich neu mit Proviant oder anderen lebenswichtigen Dingen zu versorgen. Der vermutlich schönste Abschnitt des Flusses ist jener, an dem man den selbstgebauten Flössen begegnet. Für diese Art der Beschiffung des Klarälven gibt eigene Ausgangspunkte (Branäsäng / Osebol), an denen man sich sein eigenes Floß bauen kann.
Die Reise auf dem Klarälven endet im Vänersee in der Nähe der Stadt Karlstad. Wer gerne möchte, kann seine Reise am Ufer des Sees entlang fortsetzen und völlig neue Regionen von Schweden kennen lernen.