Nach Brasilien ist Argentinien der größte Staat Südamerikas und bietet eine landschaftliche und klimatische Vielfalt, die sonst kaum in einem Land zu finden sind. Von subtropischen Regen- und Nebelwäldern, über ausgedehnte Steppen, die Gebirgszüge der Anden bis hin zu den Gletschern von Patagonien versetzt die Schönheit Argentiniens in Staunen.
Politisch ist Argentinien in 23 Provinzen unterteilt, die als Gliedstaaten der Bundesrepublik fungieren und sich wiederum lose zu Regionen zusammengeschlossen haben. Geographisch kann man das Land in verschiedene Naturräume und Klimazonen einteilen, die wir von Norden nach Süden erkunden werden.
Der Norden Argentiniens
Wir beginnen unsere Reise im Norden mit einer der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten Argentiniens. In der Provinz Misiones, im Dreiländereck Argentinien–Paraguay–Brasilien liegen die Wasserfälle von Iguazú, neben den Victoriafällen die größten Wasserfälle der Erde. Eingebettet in eine Hügellandschaft mit subtropischer Vegetation stürzen insgesamt 275 Wasserfälle aus bis zu 80m Höhe in die Tiefe und erschaffen so einen undurchdringlichen Nebel, in dem bei Sonnenschein bunte Regenbögen glitzern.
Neben den Wasserfällen sind die alten Jesuitenmissionen, denen die Provinz ihren Namen verdankt, eine Hauptattraktion der Gegend. Auch Flora und Fauna in Misiones beeindrucken durch ihre Vielfalt, wenn man auf einer Trekkingtour über den durch Eisenoxid rot gefärbten Boden wandert, seinen Blick durch den subtropischen Dschungel schweifen lässt und den Stimmen der Natur lauscht.
Südlich der Gebirgszüge von Misiones erstreckt sich die sumpfige Landschaft Mesopotamiens, dem Zwischenstromland zwischen Río Paraná und Río Uruguay. An ihrer Mündung liegt Buenos Aires, das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Argentiniens, das im Süden und Westen von der Steppenlandschaft der Pampa umgeben ist.
Die Pampa ist das landwirtschaftliche Herz Argentiniens und wird vor allem zur Viehzucht genutzt. Während die biologische Vielfalt hier bei weitem nicht so ausgeprägt ist, wie im Norden des Landes, kann man auch in der Pampa neben Rindern auf außergewöhnlichere Kreaturen, wie den Mara, einen langbeinigen Verwandten der Meerschweinchen, oder den straußenähnlichen Laufvogel Nandu treffen. Im Norden geht die Pampa in die Trocken- und Buschsavanne des Chaco über, in dem unter anderem Tapire, Jaguare und Pumas beheimatet sind. Die Möglichkeiten für Aktivitäten in den argentinischen Steppenregionen sind vielfältig und reichen von Trekkingtouren über Ausritte im Stil der argentinischen Gauchos bis zu Bootstouren entlang des Río Bermejo.