Die im Süden Floridas gelegenen Everglades sind eine einzigartige, weite Gras- und Sumpflandschaft, nur durchbrochen von kleinen, kaum erkennbaren Inseln, auf denen tropische Bäume wachsen. Eine Vielzahl an Vögeln, Schlangen, Waschbären, Pumas, Krokodile und Alligatoren gehören zu ihren Bewohnern und können im Nationalpark beobachtet werden.
Mit einer Breite von bis zu sechzig Kilometern und einer Tiefe von nur etwa fünfzehn Zentimetern sind die Everglades nicht direkt als Fluss erkennbar, aber dennoch strömen die Wassermassen bei einem Höhenunterschied von nur viereinhalb Metern von Lake Okeechobee stetig in Richtung des 100 Kilometer südlich gelegenen Florida Bay.
Sowohl Tier- als auch Pflanzenwelt in den Everglades sind in vieler Hinsicht einzigartig. So sind sie beispielsweise der einzige Ort, an dem sowohl Alligatoren als auch Krokodile leben. In dem Teil der Everglades, der ins Meer mündet, finden sich die gefährdeten Manati (=Seekühe) ebenso wie verschiedene Delphinarten und Meeresschildkröten, die am Strand der Everglades ihre Eier ablegen. An größeren Landraubtieren beheimaten die Everglades den sogenannten Florida-Panther, eine Unterart des Pumas, die zeitweise sogar als ausgestorben galt.
Der Everglades Nationalpark eignet sich hervorragend für eine Vielzahl an Outdooraktivitäten, wie Wandern, Angeln oder Kanutouren, die man am besten in der Trockenzeit zwischen Dezember und April durchführt. Denn in diesen Monaten sind einerseits weniger Moskitos unterwegs und man hat andererseits mehr Gelegenheit, größere Tiere zu beobachten, die sich auf die verbliebenen Wasserlöcher konzentrieren. Von Miami, Fort Lauderdale, Naples oder Marco aus kann man die Everglades bequem in einem Tagesausflug oder in einer zweitägigen Rundfahrt zwischen Ost- und Westküste erkunden. Möchte man nur einen kurzen Blick auf den Tierreichtum des Nationalparks werfen, sollte man das Shark Valley ansteuern, wo man mit großer Wahrscheinlichkeit auf Alligatoren trifft und ein Aussichtsturm einen grandiosen Ausblick über die Everglades bietet, oder über den Anhinga Trail spazieren, einen Holzsteg, der über ein Wasserloch führt. Hier lassen sich neben Alligatoren und Schildkröten vor allem Vögel beobachten.
Für einen längeren Urlaub in den Everglades sollte man sich mit Zelt und Schlafsäcken, Wanderschuhen oder einem Kanu ausstatten. Um Flamingo gibt es einige Wanderwege, sowie mehrere ausgezeichnete Strecken für Kanutouren. Der Wilderness Waterway von Flamingo nach Everglades City lädt zu einem einwöchigen Abenteuer in den Sümpfen ein. Mit dem Motorboot an einem halben Tag zu bewältigen, braucht man mit dem Kanu mehrere Tage für die gesamten 160 Kilometer. Einfache Zeltplätze, die nur mit dem Boot erreichbar sind und über keine eigene Trinkwasserversorgung verfügen, stehen Kanuwanderern zur Verfügung; Kanus können ebenso wie Motor- oder Hausboote und Angelausrüstungen in Flamingo gemietet werden. Beachtet werden sollte, dass für Übernachtungen in der Wildnis und für das Angeln im Süßwasser eine Erlaubnis eingeholt werden muss.
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