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Ratgeber: Wie man sich richtig auf eine lange Rucksack-Reise vorbereitet

Früher ein Ausdruck von Individualität, heute eine Art Massenbewegung: der Rucksacktourismus oder auch „Backpacking“. Man reist selbstbestimmt durch eines oder mehrere Länder, hat nur das Nötigste dabei und lässt sich auf das Ungewisse ein. Doch was gilt es bei den Vorbereitungen zu beachten? Dieser Ratgeber verrät es Ihnen.

Die Organisation und die Wahl des richtigen Rucksacks

Vor Antritt der Reise sollten Sie sich natürlich zuerst informieren, welche Einreisebestimmungen im Land (oder den Ländern) Ihrer Wahl herrschen, also welche Dokumente Sie mit sich führen müssen und ob ein Visum vor der Einreise beantragt werden muss. Auch Sicherheitshinweise sollten Sie nicht unbeachtet lassen. So kann es in Ihrem Zielland im vorhergesehenen Zeitraum durch Wahlkämpfe o.ä. zu  eventuellen Demonstrationen oder Ausschreitungen kommen. Informieren Sie sich dazu am besten auf der Internetseite des Auswärtigen Amts über die landesspezifischen Sicherheitshinweise. Wenn Sie mehrere Länder bereisen wollen, sollten Sie sich im Vorfeld genau mit der Reiseroute auseinander setzen. So schließen Sie aus, dass Sie das jeweilige, meist zeitlich begrenzte Visum für den falschen Zeitraum beantragen. Ihre wichtigen Dokumente, Telefonnummern und Daten (Sperrdaten für die Kreditkarte,  Versicherungspapiere, Reisepass und Kontodaten etc.) sollten Sie in Kopie in jedem Fall dabei haben. Bestenfalls richten Sie sich bei Onlinespeicher-Dienstleistern ein Konto ein, um Ihre Daten dort sicher und von überall zugänglich speichern zu können. Um von Mobilgeräten darauf zugreifen zu können, sollten Sie sich zugunsten Ihres Portemonnaies über Auslands-Tarife Ihres Mobilfunkanbieters informieren.
Gehen Sie außerdem in jedem Fall rechtzeitig vor Ihrem Reiseantritt zum Arzt und lassen Sie eventuell notwendige Impfungen und einen Gesundheitscheck durchführen, damit es diesbezüglich zu keinen bösen Überraschungen während der Reise kommen kann.

Der richtige Rucksack und was man dabei haben sollte

Wenn alle organisatorischen Tätigkeiten erfolgreich abgeschlossen wurden, gilt es, die Frage nach dem richtigen Rucksack zu beantworten. Nicht zu groß und nicht zu klein – oder die präzisere Faustregel: nicht mehr als 60 Liter Volumen. Denn so packen Sie nicht zu viel unnötigen Kleinkram ein. Auch ein Probetragen in Kombination mit fachkundiger Beratung ist zu empfehlen, da der Rucksack Ihrer Wahl zum wichtigsten Begleiter Ihrer Reise wird. Für das Handgepäck in Bus, Bahn und/oder Flugzeug reicht eine kleine Tasche oder ein kleiner Rucksack, der auch am Zielort als Alternative zum Hauptgepäck für Tagesausflüge und Kurztrips fungiert.
Wenn Sie mehrere Monate unterwegs sind, sollten Sie beachten, dass weniger definitiv mehr ist. Eine Garderobe für eine Woche sollte reichen, eher sollte vor Ort eventuell notwendige Kleidung nachgekauft werden. Außerdem ein wichtiger Faktor: Stil sollte die geringere Rolle spielen – Praktikabilität steht im Vordergrund. Nutzen Sie zusätzlich das Zwiebelprinzip, in dem Sie mehrere dünne Kleidungsschichten tragen und nicht ein oder zwei dicke, und passen Sie die Kleidungswahl Ihrer Destination an. Nützlich werden sich definitiv Gadgets wie ein Taschenmesser mit allen wichtigen Funktionen, eine Taschen-/Stirnlampe, Gaffa-Tape/Panzerband, reißfester Nylonfaden und Nähzeug erweisen, denn man muss immer damit rechnen, in möglicherweise unpassenden Situationen Löcher zu flicken, eine Wäscheleine zu spannen oder unter Umständen sogar Angeln zu müssen. Wenn Sie Ihre Technischen Geräte dabei haben wollen, informieren Sie sich über eventuell nützliche Apps und denken Sie an einen Steckdosenadapter, damit Ihnen unterwegs nicht der Saft ausgeht. Damit Sie Ihre Habe beruhigt unbeaufsichtigt lassen können, empfiehlt sich außerdem ein kleines Vorhängeschloss. Unerlässlich sind Insektenabwehrmittel, sowie das zugehörige Moskitonetz, um das Risiko, sich mit Tropenkrankheiten (Malaria, Japanische Enzephalitis, Leishmaniose, Dengue- und Gelbfieber usw.) zu infizieren zu minimieren. Ergänzend dazu ist ein Schlafsack mit kokonähnlichem Baumwoll-, Mikrofaser- oder Seiden-Inlett ratsam. Eine Überlegung wert sind außerdem Trinkwassertabletten bzw. ein hitzebeständiges Gefäß, um Wasser abzukochen, damit man unterwegs nicht ständig auf schwere Wasserflaschen angewiesen ist.

Das Packen

In dieser Disziplin sind Übung und System gefragt, um Chaos und Rückenschmerzen zu vermeiden. Für letzteres sollte die Position der verschieden schweren Gegenstände beachtet werden. Oben, unten, sowie im vorderen Bereich des Rucksacks sollten die eher leichten Gegenstände platziert werden. Der Schwerpunkt sollte somit eher nah am Körper, in der oberen Hälfte des Rückens liegen, um die Muskulatur beim längeren Tragen zu schonen. Gegen Chaos im Rucksack können Sie mit kleinen Stofftaschen, Kompressionsbeuteln und Wäschenetzen vorgehen. So kategorisiert finden Sie alles schnell wieder und sind für jede Situation gewappnet.
Mit diesen Tipps sollte Ihrem Backpacking-Abenteuer nichts mehr im Wege stehen. Gute Reise!