Betritt man den Toubkal-Nationalpark rund 60 Kilometer südlich von Marrakesch, offenbart sich dem Besucher ein völlig gegensätzliches Bild zum allseits bekannten Badetourismus an der Küste Marokkos. Das Atlasgebirge mit seiner höchsten Erhebung, dem Toubkal, stellt für Trekking-Reisende eine wirkliche Herausforderung dar, führen doch lange Bergpfade hinauf in eine Höhe von 4.165 Metern.
Die stark zerklüftete Berglandschaft des Atlasgebirges ist vermutlich nicht gerade eine Wohltat für das Auge, vielmehr ist die raue Landschaft eher abweisend und man muss sich mit harten Witterungsverhältnissen auseinander setzen. Wen dies nicht stört, wird hier mit Sicherheit ein richtiges Abenteuer vorfinden.
Empfehlenswert für den Aufstieg sind erfahrene Bergführer, da trotz der zahlreichen Pfade immer die Gefahr von bröckelnder Felslandschaft besteht. Weiterer Luxus sind die zahlreichen Esel, die einen Großteil des Gepäcks und der Ausrüstung satteln können, was den Aufstieg unheimlich erleichtert. Wer darauf verzichtet, muss den beschwerlichen Weg allein meistern.
Das wunderbare sind die abwechslungsreichen Facetten des umliegenden Nationalparks, die von einer blühenden Landschaft bis zur kargen Felslandschaft reichen. Ebenso verhält es sich mit der Tierwelt, die an manchen Tagen äußerst vielfältig zu Tage tritt, während es mancherorts fast leblos erscheint.
Die Bewohner der Region, die Berber, haben sich an den zunehmenden Tourismus gewöhnt und stehen einem hilfreich zur Seite. Der Aufstieg zum Toubkal zeigt den Reisenden aber einmal eine ganz andere Seite Marokkos, die vermutlich nicht glanzvoller, aber erheblich faszinierender erscheint.