Momentan ist man hierzulande in der glücklichen Situation in Genus seiner landesweiten Schneedecke zu kommen. Allerdings gibt es einen Ort in Deutschland, der selbst im Juli noch mit Minustemperaturen aufwarten kann, der Funtensee im Steinernen Meer.
Er besitzt zwar gerade einmal eine Fläche von 5,3 Hektar und eine durchschnittliche Tiefe von zwei bis drei Metern, doch kann er durchaus als kältester Ort in Deutschland gewertet werden. Möchte man den Angaben glauben, so befindet er sich exakt in einer Höhe von 1.601 Metern in den Berchtesgadener Alpen und ist ein sogenannter Karstsee, also einem See, der aus dem Zusammenbruch unterirdischer Höhlen entstanden ist.
Das Aufsuchen des Funtensees kann gerade in der kalten Jahreszeit zu einem Abenteuer werden, schließlich wurde hier 2001 die kälteste jemals in Deutschland gemessene Temperatur von minus 45,9 Grad gemessen. Erklärbar ist dies nur durch die besondere Lage des Funtensees, der unmittelbar umschlossen ist von Bergen, so dass die Sonne kaum eine Gelegenheit hat Wärme abzustrahlen. Hinzu kommt, dass in sternenklaren Nächten die Restwärme fast vollständig abgegeben wird und die Kälte im Kessel des Sees gefangen bleibt.
Wer sich einmal zum kältesten Punkt aufmachen möchte, muss sich wirklich warm anziehen und im Winter die entsprechende Ausrüstung besitzen. Bekannter Zwischenstopp auf den Weg zum Funtensee ist das Kärlingerhaus, das am Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurde und ausreichend Infos sowie Ruhepunkte bietet.