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Aber bitte mit Käse!

Frankreich ist allgemein als Genießer-Nation bekannt. Dass unsere westlichen Nachbarn ein wahres Faible für Käse aller Art besitzen, ist nun wahrhaftig kein großes Geheimnis. Obwohl ich mich nun seit fast einem Jahr in Frankreich aufhalte, bringen mich manche, für deutsche zum Teil unverständliche Essgewohnheiten,  trotzdem immer wieder zum Lachen. Hier erfahrt ihr, was euch beim Besuch im Nachbarland erwartet.

Käse über alles

So klischeemäßig es auch klingt, an einem Gericht mit Käse kommt man kaum vorbei. Schließlich rühmen sich die Franzosen nicht umsonst damit, mehr Käsesorten zu besitzen, als das Jahr Tage hat. Nachgezählt habe ich noch nicht, doch wer möchte kann das Milchprodukt wirklich zu jeder Mahlzeit genießen. Salat mit Ziegenkäse, selbst in der Mensa gibt es Käse zum Nachtisch und macht ein Franzose Pasta kann man sicher sein, dass Parmesan oder zumindest geriebener Emmentaler dazu gereicht wird. Ein guter Freund peppte letztes Wochenende kurzerhand eine misslungene Lasagne mit einem „Bleu de Auvergne“ (kräftiger Blauschimmelkäse) auf und sah mich ganz entgeistert an, als ich mich weigerte, Käse unter meine typisch deutschen Buletten zu mischen.

Joghurt zum Nachtisch

Selbst in der ungehobeltsten Junggesellenwohnung bekommt man hier fast immer einen Nachtisch angeboten. Das ist in sehr vielen Fällen ein kleiner Naturjoghurt, der jedoch sofort mit Unmengen Zucker gepimpt wird oder auch einmal ein Stück Obst.

Baguette muss sein

Als ich in Paris das erste Mal eine Frau mit sechs Baguettestangen im Arm über die Straße laufen sah, war ich gelinde gesagt etwas erstaunt. Doch nun, nach einem Jahr, wundert mich gar nichts mehr. Tatsächlich verputzen die Franzosen pro Person gerne mal ein halbes Baguette zu jeder Mahlzeit – egal ob Salat oder Nudelgericht. Für mich als Deutsche ist es etwas befremdlich, Brot und andere kohlenhydrathaltige Gerichte zu kombinieren, doch meine Einwände stießen bisher auf taube Ohren. Vollkornbrot findet man mit etwas Glück zu lächerlich hohen Preisen abgepackt im Supermarkt, doch mit deutschen Erzeugnissen ist diese bröselige Pseudovariante einfach nicht zu vergleichen. Nach knapp einem halben Jahr und vielen misslungenen Brotbackversuchen sowie Importen aus der Heimat habe ich mich nun umgewöhnt und esse klaglos mein knusperiges Baguette zum Frühstück.