Das im Süden Spaniens gelegene Andalusien ist eine der größten autonomen Gemeinschaften Spaniens – und eine der vielfältigsten. Bekannt ist Andalusien vor allem für seine Atlantik- und Mittelmeerstrände, aber mit über 87.000 km² umfasst die „Comunidad autónoma“ eine größere Fläche als die Republik Österreich oder die Beneluxstaaten zusammen, und hat so für jeden Geschmack etwas zu bieten. Ob Strand-, Kultur- oder Aktivurlaub, in Andalusien kommt jeder auf seine Kosten.
Wer das Andalusien abseits der Strände kennenlernen möchte, sollte vor allem Zeit mitbringen. Acht Provinzen locken mit ihren Sehenswürdigkeiten, Städte wie Sevilla, Córdoba, Granada oder Málaga ziehen jährlich Millionen Besucher an und Nationalparks wie die Sierra Nevada beeindrucken mit ihrer einzigartigen Landschaft.
Kultururlaub in Andalusien
An Sehenswürdigkeiten hat Andalusien schon aufgrund seiner aufregenden Geschichte einiges zu bieten. Von 711 bis 1492 stand Andalusien unter muslimischer Herrschaft und erlebte eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit. Architektonische Überreste der maurischen Zeit sind noch vielerorts zu finden, wie die Stadtburg Alhambra und das maurische Viertel Albaicín in Granada, oder die ehemaligen Moscheen der Mezquita in Córdoba der Giralda in Sevilla. Doch auch die nicht-muslimischen Attraktionen lassen sich sehen. Granada und Cadíz werden von Barockkathedralen geschmückt, während Sevilla mit der größten gotische Kathedrale der Welt, Maria de la Sede, beeindruckt. Huelva ist bekannt als Ausgangspunkt für Christoph Kolumbus‘ Entdeckungsreisen, Málaga als Geburtsort Pablo Picassos und Sevilla als die Stadt Murillos und Velázquez‘. Berühmt ist Andalusien für seinen traditionellen Tanz, den Flamenco, der in besonderen Flamencolokalen, so genannten Tablaos, aufgeführt wird. Auch der spanische Stierkampf hat seinen Ursprung in Andalusien und kann während der Saison von März bis Oktober in zahlreichen Arenen überall in Andalusien verfolgt werden.
Aktivurlaub in Andalusien
Wer Andalusien nicht mit dem Auto erkunden will, hat eine Menge interessanter Alternativen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Urlaub zu Pferde? Andalusien ist ein wichtiges Zentrum der spanischen Pferdezucht und für Besucher gibt es Angebote, die von Vorführungen über Reitunterricht bis hin zu mehrtägigen Wanderritten reichen. Besonders schön ist die fruchtbare Bergregion der Alpujarras im Süden der Sierra Nevada, die sich auch hervorragend zum Wandern oder Mountainbiking eignet. Kürzere Wanderrouten verschiedener Schwierigkeitsniveaus für 1-2 Tagestouren gibt es überall in Andalusien, doch auch für längere Wandertouren ist Andalusien ideal. In Tarifa an der Straße von Gibraltar beginnt beispielsweise der Europäische Fernwanderweg E 4, der über Frankreich, die Schweiz, Mittel- und Osteuropa bis nach Zypern führen soll (zurzeit endet der Weg an der rumänischen Grenze). Der andalusische Teil der E4 heißt GR7 (Gran Recorrido) und führt auf über 1200km durch die Provinzen Cadíz, Málaga, Granada, Almería und Córdoba. Unterwegs durchquert man Naturparks wie Alcornocales und Grazalema, die durch ihre schöne Landschaft bestechen. Außerdem sehenswert in der Gegend sind die „Pueblos Blancos“, kleine Dörfer, deren weiß gekalkte Häuser sich idyllisch in die Berglandschaft einfügen.
Andere Wanderwege durch Andalusien sind die Vías Pecuarias, ehemalige, manchmal mehrere Hundert Kilometer lange Viehwege, und die 12 Vías Verdes, stillgelegte Bahnstrecken, die für Wanderer, Radfahrer, aber auch Reiter geeignet sind. Entlang der ausgeschilderten Strecken gibt es Rastplätze für Picknicks, aber auch in Restaurants umgewandelte alte Bahngebäude.
Da Wanderwege nicht immer ausgezeichnet sind, empfiehlt es sich vor allem bei längeren Touren, sich vorher mit einem Wanderführer auszustatten und unterwegs in Touristeninformationen und bei Einheimischen nach interessanten Strecken zu fragen.