Vietnam – es klingt immer noch etwas komisch, denn im konfliktbeladenen Teil Asiens ist das Land eine unscheinbare Randerscheinung. Zudem wird das Land als sozialistische Regierungsform geführt, weshalb es leicht aus dem Fokus der westlich und wirtschaftlich orientierten Länder fällt. Nimmt man den Aspekt des Vietnam-Krieges hinzu, der in vielen amerikanischen Filmen heroisiert wird, und oftmals falsch wiedergegeben, dann verliert das asiatische Land zusätzlich an Attraktivität.
Dabei kann das Land mit unheimlich faszinierenden landschaftlichen Reizen aufwarten. Im Süden wird Vietnam vom Golf von Thailand sowie dem Asiatischen Meer umspült, dort existieren paradiesische Strände, kleine idyllische Inseln und teils wunderbare Karibik-Atmosphäre. Im Norden an der Grenze zu China erwartet die Besucher eine abwechslungsreiche Bergwelt, die Hoang Lien-Berge, die einst von den Franzosen liebevoll „Tonkiner Alpen“ getauft wurden. Die Gebirgskette reicht bis in 3.000 Meter Höhe und hält eine Mischung aus gut angelegten Trekking-Pfaden und unvergesslicher Landschaft parat.
Der bekannteste Ort des Hoang Lien-Gebirges ist Sapa, für den auch die Schreibweise Sa Pa existiert, in gut 1.600 Metern Höhe. Die Rückständigkeit, die den Städten in Vietnam oft anhaftet, ist in Sapa kaum zu entdecken. Stattdessen begrüßen die Händler dem geneigten Touristen in perfektem Englisch und Französisch, womit sie die Besucher oftmals positiv überraschen. Im einstigen Kolonialort, der sich idyllisch an die Hänge der Berge schmiegt, wird man kaum ein Stück der Moderne vermissen, denn auch hier gibt es in den Hotels und Unterkünften Klimaanlagen, wohltuende Betten und ordentlich sanitäre Einrichtungen.