Drøbak ist bei den meisten Norwegern bekannt als ein beliebter Badeort. Die unmittelbare Nähe zur norwegischen Hauptstadt Oslo macht Drøbak gerade für die Hauptstädter zu einem idealen Urlaubsziel. Die rund 13.000 Einwohner leben an der engsten Stelle des Oslofjordes, der hier gerade einmal eine Breite von circa 1.000 Metern hat. Aufgrund dieser natürlichen Beschaffenheit war Drøbak bis zur Erfindung der Dampfschiffe immer der Winterhafen von Oslo.Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erhielt der Ort das Stadtrecht und war vor allem bei Künstlern ein beliebter Rückzugsort. Zu diesen Künstlern zählte zum Beispiel der Maler Christian Krogh, der von 1852 bis 1925 lebte und einen Großteil seines Lebens in Drøbak verbrachte. Er war ein Vertreter des norwegischen Realismus. Noch heute zieht es viele Künstler Norwegens hierher. Ihre Werke stellen sie meist in kleinen Galerien im Ort aus.
Die Architektur des Ortes ist von schönen Holzhäusern geprägt. Die Häuser in Hafennähe gehörten meist den Kapitänen. Noch heute prangen zahlreiche Galionsfiguren an den Fassaden.
Fast überall in der Stadt gibt es Aussichtspunkte, die einen freien Blick auf das Meer ermöglichen. Dies sollte man sich unbedingt zu Nutze machen, denn die Aussicht über den Fjord ist atemberaubend. Einen Spaziergang in den schmalen Gässchen kann man gerne durch einen Aufenthalt in einem Cafe oder einer beschaulichen Kneipen unterbrechen.
Sehenswürdigkeiten hat Drøbak natürlich ebenfalls zu bieten. Als die wohl bekannteste gilt die Festung Oscarsborg auf der Insel Kaholmen im Fjord vor Drøbak. Die Festung wurde 1845 erbaut und sollte nicht nur Drøbak sondern auch die Hauptstadt Oslo vor feindlichen Angriffen schützen. Diese Funktion erfüllte die Festung während des 2. Weltkrieges. Der deutsche Kreutzer „Blücher“ wurde auf dem Weg nach Oslo an dieser Stelle versenkt. Der tödliche Treffer war aber eigentlich nur ein Produkt des Zufalls, aber sollte der norwegischen Königsfamilie aber die nötige Zeit zur Flucht verschaffen.
Die Kommandeure der Festung waren zu einer Besprechung in Oslo und so feuerte man ohne deren Rückkehr abzuwarten. Bei der Operation „Weserübung“ sollten eigentlich Soldaten zur Einnahme Oslos durch den Fjord transportiert werden. So fanden aber 1.400 Matrosen den Tod im eiskalten Meerwasser. Die „Blücher“ liegt immer noch auf dem Grund des Oslofjordes. Die Kanonen, welche den todbringenden Schuss abfeuerten, wurden in Deutschland gefertigt und nach Norwegen verkauft. So wurde Deutschland mit eigenen Waffen geschlagen.
Eine weitere berühmte Sehenswürdigkeit ist das Weihnachtsmannhaus in Drøbak. Im „Treegaardens julehus“ oder auch „Julenissen“ kann man das gesamte Jahr über Weihnachtsartikel kaufen und sich auf die Weihnachtszeit einstimmen lassen. Das Haus besitzt seinen eigenen Poststempel und zahlreiche Briefe werden eigens hierher gebracht und beantwortet.
Im kleinen Salzwasseraquarium sind die heimischen Vertreter hiesigen Gewässer näher zu betrachten. Besonders für Kinder ein schönes Erlebnis. Die maritimen Sammlungen präsentieren ihren Besuchern alte Bootsmotoren und Dampfmaschinen. Der Badepark, der schon vor 100 Jahre errichtet wurde, ist der eigentliche Grund, warum viele Norweger nach Drøbak kommen. An kleinen, aber sehr schönen Stränden lässt sich in den Sommermonaten eine erholsame Zeit verbringen.
Das Follo Museum ist ein bekanntes historisches Museum. Auf einem Gutshof werden über 200 Jahre alte Häuser, ein altes Klassenzimmer sowie Dreimastschiffe ausgestellt. So kann der Besucher in die Welt vor zwei Jahrhunderten eintauchen.
Die Holzkirche von Drøbak wurde schon 1736 gebaut und ist äußerst sehenswert. Ein beliebtes Ausflugsziel ist die kleine Insel Håøya mit ihrer bezaubernden Flora. Für Sportbegeisterte wurde am Rande der Stadt ein Golfplatz angelegt.