Knorrige Korkeichen, Olivenhaine, sanfte grüne Hügel, Lavendel- und Thymianfelder und Wein, Wein, Wein machen den Charme des Alentejo aus, dessen alte Festungen, pittoreske Dörfchen, Kapellen, weiße Häuser und Storchennester auf den Dächern wie Relikte aus einer vergangenen Zeit wirken.
Beinahe ein Drittel des Landes nimmt die südportugiesische Region des Alentejo ein, beherbergt jedoch nur über knapp fünf Prozent der portugiesischen Bevölkerung. Diese Unberührtheit und Idylle machen die Gegend ebenso wie die hervorragenden Weine zu einem optimalen Ziel für all diejenigen, die für eine Weile der Hektik des Stadtlebens entfliehen möchten.
Alentejo – Ein gut gehütetes Geheimnis
Während viele Urlauber in die Toskana oder die Provence strömen, bleibt man im Alentejo von Touristenmassen verschont. Stattdessen kann man sich auf entlegene Bauernhöfe zurückziehen und zwischen Blumenwiesen, Zitrusbäumen und Weinbergen abschalten. Bei einem Spaziergang in den Naturschutzgebieten im Tal des Rio Guadiana und der Atlantikküste bei Villanova de Milfontes kann man die Idylle des Alentejo mit allen Sinnen auf sich wirken lassen, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Die Region ist hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt und das Leben geht hier seinen eigenen Gang. Auf den Plätzen in den befestigten Bergdörfern begegnet man alten Menschen, bei einer Wanderung entlang des Fluss Guadiana Fischer in Ruderbooten, bei einem Streifzug durch die Wiesen und Felder Hirten mit ihren Schafherden.
Die ideale Reisezeit für den Alentejo ist das Frühjahr, wenn alles in Blüte steht, oder aber der Herbst, die Zeit der Weinernte. Wein wurde im Alentejo seit der Zeit der Römer angebaut und erst im letzten Jahrhundert durch verstärkten Getreideanbau abgelöst. Doch seit einigen Jahren besinnen sich die Bewohner des Alentejo wieder auf die Tradition des Weinbaus. Viele Weingüter sind für Besucher geöffnet und bieten neben Weinproben und Bewirtung mit lokalen Speisen auch Nachhilfe in Sachen Wein, wo interessierte Weinliebhaber alles über die typischen Trauben der Region, die Wetterbedingungen und die Weinherstellung lernen können. Auch die großzügig angelegten Weingüter sind ideal für Spaziergänge und um – kurzum – die Seele baumeln zu lassen.
Wer neben der Ruhe und Einsamkeit in der malerischen Landschaft des Alentejo auch einen Hauch von antiken Kulturen und städtischem Flair erleben möchte, sollte Évora besichtigen und einen Tag lang zwischen römischen Ruinen, den Überresten der arabischen Herrschaft, einer gotischen Kathedrale und barocken Palästen herumschlendern und abends die gelassene Atmosphäre der Universitätsstadt genießen.