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Gargano in Apulien: Der „Sporn Italiens“

Dort, wo die Lagune Lago di Lesina Fischer und Vögel anzieht, wo eine der ältesten Pilgerstätten des Abendlandes steht und sich steile Klippen mit zauberhaften Stränden und dichten Wäldern abwechseln, dort liegt Italiens Stiefelsporn, die Halbinsel Gargano. Geprägt durch den gleichnamigen karstigen Höhenzug ist der Gargano eine kleine abgeschlossene Welt für sich. Und eben deshalb so reizvoll für naturverbundene und geschichtsinteressierte Urlauber.

Naturwunder mit vielen Facetten

Mit natürlichen Sehenswürdigkeiten geizt die kleine Halbinsel an Italiens Adriaküste nicht. Ein großer Teil der Region wird vom Nationalpark Gargano eingenommen, der vor allem für seine alten Pinienwälder, die letzten Garganischen Rehböcke, aber auch für zahlreiche seltene Orchideenarten bekannt ist. Im Nationalpark liegt auch der streng geschützte Foresta Umbra, der dunkle Wald, der vor allem aus Buchenwald besteht. Zumindest ein Teil dieses Schutzgebiets ist auch Wanderern und Spaziergängern zugänglich, die hier unberührte Wildnis unweit der tosenden Wellen finden. Apropos: Besonders sehenswert ist die Küste rund um Vieste, dem touristischen Zentrum der Region. Das hübsche, auf Kalksteinfelsen thronende Städtchen mit dem Faraglione, der „Spitze der Welt“, ist ein beliebter Hotspot für Windsurfer und Camper, der im Gegensatz zu anderen italienischen Touristenzentren ohne Hochhaus-Bettenburgen auskommt. Bootstouren vom charmanten Hafen aus führen vor allem entlang der wild-romantischen südlichen Küste mit ihren bizarren Kalksteinformationen, Felsenbögen und versteckten Grotten. Zwei lange, schöne Sandstrände ziehen in der Hauptsaison zahlreiche Urlauber an, die vor allem die kleinen Urlaubsorte und Campingplätze nördlich und nordwestlich von Vieste bevölkern.

Pilgerstätte und mittelalterliche Schätze an Italiens Stiefelsporn

Vieste ist aber nicht nur ein natürlicher Schatz: Die weiß getünchte Altstadt ist deutlich vom Mittelalter geprägt und lädt mit ihren verwinkelten Gassen, schmalen Bögen und pittoreske Außentreppen zum Entdecken und Staunen ein. Ebenfalls ein mittelalterlicher Schatz, der sich seinen Charme bis heute bewahren konnte, ist Manfredonia. Besonders sehenswert ist neben der gut erhaltenen Stadtmauer vor allem das mittelalterliche Schloss des Hauses Anjou-Plantagenet. Kein Schloss, aber ein normannisches Kastell erwartet Besucher im Städtchen Monte Sant’Angelo, rund 15 Kilometer nördlich von Manfredonia gelegen. Überregionale, ja sogar internationale Bedeutung hat der Ort aber aus einem anderen Grund: Hier ist San Michele zu finden, Hauptkirche der Stadt, in den Fels gebaute Grottenkirche – und eine der ältesten Pilgerstätten des Abendlandes. Die einzigartige Kirche, dem Erzengel Michael geweiht und seit Jahrhunderten beliebtes Pilgerziel, zählt seit 2011 unter dem Titel „Die Langobarden in Italien – Ort der Macht“ zum UNESCO-Welterbe.

Touristenzentrum mit Geschichte und Charme

Der Gargano, das ist mehr als ein karstiges, von dichten Wäldern, bizarren Felsen und Grotten geprägtes Vorgebirge auf einer Halbinsel. Gargano, das bedeutet unberührte Natur und beeindruckende Geschichte, heißt malerische Städtchen und urige Dörfer unweit von sandigen Traumstränden und wild-romantischen Uferstraßen. Gargano, das ist ein wunderbares kleines Urlaubsparadies, weitgehend verschont vom Massentourismus, das mit seinen zahlreichen natürlichen und von Menschenhand geschaffenen Schätzen darauf wartet, auch von Ihnen entdeckt zu werden.