Eines der ältesten Zeugnisse der römischen Grenzgeschichte findet sich auf dem Boden der Britischen Inseln, der Hadrianswall. Er wurde, wie sein Name schon verrät, zur Zeit des Kaiser Hadrians (76-138n.Chr.) errichtete und sollte das römische Gebiet vor Übergriffen der schottischen Pikten schützen.Er befindet sich in der Nähe der heutigen englisch-schottischen Grenze und erstreckt sich zwischen den Orten Maia an der Westküste und Segedunum im Osten. Der größte Teil der Strecke entlang des Walls lässt sich gut zu Fuß erkunden und eignet sich hervorragend zum Wandern.
Die rund 120 Kilometer kann man sich in mehrere Etappen aufteilen, wo man am jeweiligen Tagesende die Nacht in einer der unzähligen kleinen Ortschaften verbringt, die in der Nähe des Walls liegen. Da dieser zu den bekanntesten Touristenattraktionen in England gehört, ist das Finden einer Unterkunft überhaupt kein Problem und mancherorts sogar recht preiswert.
Ein beliebtes Ziel am Rande des Walls ist das Castell Vinolandium, eine römische Siedlung und Festung. Dank der sorgfältigen Ausgrabungen seitens der Archäologen, denen man an bestimmten Orten noch über die Schulter schauen kann, wurden Mauern römischer Häuser freigelegt und Fundstücke akribisch zusammen getragen. Innerhalb eines kleinen Museums kann man sich auf diese Art über das kulturelle Leben der Römer auf den britischen Inseln informieren. Solche Überreste von Siedlungen, Friedhöfen und sakralen Gemäuern finden sich häufiger entlang des Hadrianwalls.
In den Sommermonaten beeindruckt das satte Grün der umliegenden Wiesen, auf denen häufig riesige Schafherden weiden. Das Blöken der Schafe und das Bellen der Hunde werden somit zum täglichen Begleiter dieser Reise. Abseits des hektischen London, der Industriestädte Newcastle und Manchester ist der Hadrianswall eine willkommene Abwechslung in England.