Es gibt einfach Dinge, die man als Trekker, Backpacker und Camper erst dann zu schätzen weiß, wenn es zu spät ist. Die Vorteile einer Toilette gehören definitiv dazu. Deshalb ist es kein Wunder, dass Kathleen Meyer mit ihrem Buch „How to shit in the woods“ einen kleinen Klassiker der Wanderszene verfasst hat.
Als gemütlicher Camper wird das größte Problem höchstens in international ungewöhnlichen Toiletten oder mangelnder Hygiene in den sanitären Anlagen sein, vielleicht noch ein Mangel an Klopapier aber selbst das lässt sich durch ein Gespräch mit dem Campingplatz Betreiber lösen.
How to shit in the woods: Unerlässlicher Ratgeber
In der Wildnis sieht es da schon ganz anders aus, Rastplätze mit Toiletten sind für die Abenteuer Suchenden spärlich gesät, wer nicht gerne in der freien Natur auf Klo geht, der wird sich sehr schwer tun. Und selbst diejenigen, die kein Problem damit haben, sich hinter die Büsche zu hocken, müssen auf viele Dinge achten, damit es keine bösen Überraschungen – auch für andere Wanderer – gibt.
Besonders die Entsorgung ist nämlich ein großes Problem in der Wandercommunity, neben der Toilettenpapier Frage ist es nämlich auch wichtig, in Achtnahme auf andere Wanderer dafür zu sorgen, dass der nächste Trekker nicht direkt ins – pardon – gemachte Nest hinein tritt.
Kathleen Meyer gibt Anekdoten, Tipps und wichtige Informationen zu den verschiedenen Toiletten, die man in der Wildnis antreffen wird (das berühmte Plumpsklo voran), wie man auch in der größten Wildnis den besten Platz findet, wie man sich vor giftigen Pflanzen an der zarten Haut schützt, welche Alternativen zu Klopapier die Besten sind und wie man sein Geschäft so beseitigt, das andere Wanderer keinen Nachteil davon haben (das Vergraben ist immer noch die beliebteste Option).
In der Wildnis auf Klo: Die Umwelt sieht zu
Es ist ein Thema, das vielleicht nicht oft in den glamourösen Dokumentationen besprochen wird, selbst Bear Grylls – der sonst für jeden ekligen Spaß zu haben ist – redet zwar vom erfrischenden Urin aber wenig davon, wie man in der Wildnis „klein“ und „groß“ macht.
Sobald man jedoch auf Tour ist, wird man schnell merken, dass die Toilettenfrage zu den dringendsten des gesamten Trips gehören wird, denn auch Durchfall ist leider keine Seltenheit bei Trekking Trips.
Man übertreibt kaum, wenn man sagt, dass das „Erleichtern“ besonders in Gewässern schwere Konsequenzen haben kann und dass die richtige Entsorgung nicht nur für einen selber und andere Wanderer, sondern auch für die Umwelt wichtig ist. Ein richtiger Trekker will die Natur genießen und sie auch so bewahren, wie er sie anfindet, weshalb dieses Buch nicht nur hilft, sich so gut wie möglich den weiten Wäldern und Feldern zu stellen, wenn es um die körperlichen Notwendigkeiten geht, sondern das auch so gewissenhaft und umweltfreundlich wie möglich zu tun.
Und klar, amüsant ist das Buch außerdem.
Toilette im Wald: Ein paar generelle Tipps
– Desinfizierende Tücher sind der beste Freund (sollten aber nicht einfach weggeschmissen werden, sondern entsprechend umweltfreundlich entsorgt werden)
– „Don’t shit where you eat“ („Scheiße Mache nie dort hin, wo du isst) lautet ein englischer Spruch und an den sollte man sich halten, mindestens 200 Meter sollte man sich schon vom Camp entfernen, bevor man sich erleichtert
– Macht man es in der freien Natur, sollte man vorher immer ein Loch graben
– Die Hose sollte bis zu den Knien herunter gerollt werden
– Um die Balance zu halten, sollte man sich irgendwo anlehnen oder fest halten können
– Das Toilettenpapier sollte möglichst umweltfreundlich sein, damit man es mit vergraben kann und es sich auch gut zersetzt. Darauf sollte man unbedingt beim Kauf achten. Als Alternative ist Moss immer noch am Beliebtesten
– In Wüstengegenden mit hartem Boden gibt es die Option des „Poop Burritos“, auf die man sich gesondert – auch beim Packen – vorbereiten sollte und die schon etwas Durchsetzungskraft erfordert