Wer eine gewisse Zeit auf der Insel zubringt, die rund 40 Kilometer südlich der schwedischen Küste und rund 150 Kilometer von Kopenhagen entfernt liegt, wird verstehen, warum sie im skandinavischen Raum als die Perle der Ostsee bezeichnet. Eine Sage erzählt von der Schaffung der Insel – als Gott Skandinavien schuf, behielt er nach der Fertigstellung von jeder guten Sache einen Rest, die er in die Ostsee warf und somit die beschauliche Insel kreierte.
Auf Bornholm leben rund 50.000 Menschen auf einer Fläche von 588 Quadratkilometern. Die malerische Küstenlandschaft macht Bornholm zu einem der beliebtesten Urlaubsziele der Ostsee. Die schönen Fischerdörfer und kleinen Orte versprühen ihren Charme und ziehen jeden Besucher sofort in ihren Bann. Da es neben schönen Badestränden auch eine einzigartige Naturlandschaft besitzt, findet der geneigte Besucher ideale Urlaubsbedingungen vor. Die waldreichen Ebenen und die gut ausgebauten Wander- und Radwege ermöglichen erholsame Wanderungen oder Radtouren.
Die Geschichte der Insel führt zurück bis in die Steinzeit, wie Gräberfelder und Höhlenzeichnen bezeugen. Aufgrund seiner Lage fiel die Insel im Laufe der Jahrhunderte immer wieder unter verschiedene Herrschaften. Im 16. Jahrhundert gehörte sie zum Beispiel zur Hansestadt Lübeck und eigentlich wurden sie im 17. Jahrhundert dem Königreich Schweden zugesprochen. Dieses Schicksal wollten die Bewohner nicht akzeptieren und unterwarfen 1660 der dänischen Krone. Seit dieser Zeit gehört Bornholm zum Königreich Dänemark, auch wenn sie immer wieder in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt war.
Der größte Ort der Insel ist Rønne. Hier befindet sich mit dem Hafen auch der wirtschaftliche Umschlagplatz der Insel. Der Stadtkern besteht noch aus zahlreichen Fachwerkhäusern des 18. und 19. Jahrhunderts, die noch mit den detailreichen Fassaden versehen sind. Von der St. Nikolai Kirche, die im 14. Jahrhundert erbaut und am Anfang des 20. Jahrhundert umfangreich restauriert wurde, hat man einen wunderschönen Überblick über den Hafen und die restliche Stadt. Die roten Dächer, die nur vom Kirchturm überragt werden, sind ein Charakteristikum für Rønne.
In kurzer Entfernung zum Hafen befindet sich Kastellet aus dem 17. Jahrhundert, in welchem historische Waffen und Räume bewundert werden können. Wer sich intensiver mit der Stadtgeschichte auseinandersetzen möchte, sollte dem hiesigen Bornholm Museum einen Besuch abstatten. Funde aus tiefer Vergangenheit bis hin zu Exponaten der Neuzeit geben den Besuchern einen herrlichen Einblick über die Vergangenheit der Insel. Da die Seefahrt eine entscheidende Rolle in dieser gespielt hat, finden sich zahlreiche Dokumente und Zeugnisse zu diesem Thema unter den Ausstellungsstücken. Große Anerkennung genießen in Rønne vor allem die Keramikwerkstätten. Sie können auf eine lange Tradition zurückblicken und in manchen kann man noch erfahren, wie schon vor Jahrhundert der Ton verarbeitet wurde.
Nur wenige Kilometer von Rønne entfernt steht ein Zeugnis der mittelalterlichen Architektur der nordischen Länder. Die Rundkirchen, welche lange Zeit auch eine Schutzfunktion ausübten, haben Stilmerkmale, die sich nur noch in Skandinavien finden lassen. Zwar ist Nykirke eine der kleinsten und jüngsten ihrer Art, gibt sie aber doch einen Einblick in die Architekturgeschichte. Die größte Kirche befindet sich in der Nähe der Stadt Allinge. Auf den ersten Blick würde man diese eher als einen Festungsturm definieren, wenn man aber ins Innere tritt, wird den klerikalen Charakter erkennen. Allinge ist ein kleiner Ort mit rund 5.000 Einwohnern, der seine Besucher durch die schönen Wohnhäuser aus den vergangenen Jahrhunderten begeistert. Die Heringsräucherei des Ortes ist ein beliebtes Ziel der Urlauber, weil der Hering hier besonders gut mundet.