An dieser Stelle will ich dem geneigten Leser immer wieder gerne eine neue Perspektive auf die einzelnen Länder ermöglichen. Da das Wandern eine persönliche Herzensangelegenheit ist, soll dies natürlich im Zusammenhang mit dem vorgestellten Reise geschehen. So wird in der Reisebranche aktuell die Türkei als wunderbares Reiseland angepriesen und bei Recherchen beschränken sich die Angebote lediglich auf All-Inclusiv-Reisen, die lediglich bei vereinzelten Ausflügen das Land dem Besucher versuchen näher zu bringen.
Aber die gerade die Türkei hat wesentlich mehr zu bieten, als am Strand oder Hotelpool zu liegen. Aus historischer Sicht gehört zu den kulturell interessantes Region weltweit, wo vor allem die Geschichte der Antike eine entscheidende Rolle gespielt. Landschaftlich ist die Türkei zudem so reizvoll und abwechslungsreich, dass es Jahre bräuchte, um sie in ihrer gesamten Vielfalt zu erfassen. Deshalb habe ich bereits schon über Kappadokien und das Taurusgebirge geschrieben, die zu den faszinierenden Landschaften auf türkischem Boden zählen. Diesmal möchte ich wenige Zeilen dem Lykischen Weg widmen, der über eine Länge von 509 km von Fethiye nach Antalya führt und ein kleines Spektrum der reizvollen Natur der Türkei bietet.
Der Lykische Weg besitzt seinen Ursprung bereits in der Antike, wo Karawanen entlang der Küste Lykiens, einer halbkreisähnlichen Ausbuchtungen der kleinasiatischen Südküste, zogen, um mit fernen Regionen Handel zu treiben. Nachdem er über Jahrhunderte hinweg der breiten Öffentlichkeit eher verborgen geblieben ist, hat sich Kate Clow die Mühe gemacht den Weitwanderweg zu erschließen und für Wanderer zu kennzeichnen. Dank dieses Engagement erfreut sich der Lykische Weg einer wachsenden Popularität, die durch die Veröffentlichung ihres Buches „Der Lykische Pfad: Der erste Fernwanderweg der Türkei“ weiteren Zulauf erhielt.
Die Faszination des Lykischen Weges ist die Abwechslung. Teils auf alten Eselspfaden windet sich der Weg parallel zur Küste Lykiens, vorbei an historischen Stätten wie Xanthos, Patara, Myra oder Kaş, mit wunderschönen Ausblicken auf das Mittelmeer und dem Taurusgebirge im Landesinneren, schließlich endet er in Antalya an der türkischen Riviera. Unvergessliche Eindrücke werden diese Wanderung begleiten.
An dieser Stelle noch ein parktischer Hinweis – es sollte immer ausreichend Wasser mitgeführt werden, da gerade in den Sommermonaten ein akuter Mangel auftreten kann.