Madagaskar ist vor allem durch den computeranimierten Trickfilm in das Interesse der Menschen gerutscht, immerhin arbeiteten 240 Menschen für vier Jahre daran, um ein paar verwöhnte Zootiere bis nach Madagaskar reisen zu lassen.
Madagaskar liegt übrigens, wenn man ganz Afrika vor Augen hat, auf der rechten Seite zwischen dem Zipfel von Somalia und der Spitze von Südafrika. Das ganze ist schwer zu übersehen, denn nach Indonesien ist Madagaskar flächenmäßig der zweitgrößte Inselstaat der Welt.
Madagaskar ist Inselstaat und sechster Kontinent
Im Zeichentrickfilm müssen die ausgebrochenen Zootiere mit dem echten wilden Leben klarkommen und alleine auf Futtersuche gehen. Belohnt werden sie mit einer großartigen Flora und Fauna und vielen lustigen Erlebnissen. Der Staat Madagaskar ist dabei eine kluge Wahl, die Insel wird auch der sechste Kontinent genannt, denn Madagaskar wurde bereits vor 150 Mio. Jahren von Afrika und vor 90 Mio Jahren vom indischen Subkontinent getrennt. Seitdem hat sich eine ganz eigene Natur entwickelt. Das tropische Klima wird von Niederschlägen untermalt, allerdings sind die Schwankungen zwischen Ost und West sehr groß. Fast jährlich suchen Zyklone den Staat heim und es gibt eine typische Rege- und Trockenzeit.
Die alte Insel mit Lemuren und Tenreks
Madagaskar hat Tiere und Pflanzen, die man sonst nirgends findet. Wie so oft sind großer Wachstum und Armut eine Bedrohung für die Vielfalt, doch der Staat hat sich den Umweltschutz auf die Fahne geschrieben. Trotzdem werden viele alte Bäume gefällt, um das Gehalt aufzubessern, ohne Rücksicht auf die Natur. Fast 90 % der Insel sind von sogenannten sekundären Savannen geprägt. Während also Gran Canaria die Abwechslung eines ganzen Kontinents in sich trägt, so hat Madagaskar vor allem Einzigartigkeit, die es sonst auf keinem anderen Kontinent gibt. Die Erde ist ein spannender Ort.
Lemuren gibt es nur auf Madagaskar, ebenso wie die Tenreks. Lemuren sind Säugetiere und aus der Gruppe der Feuchtnasenaffen. Tenrekts heißen auch Ameisenschleichkatzen und ernähren sich vor allem von Regenwürmern, sind also wirklich gefahrlos.
Die französische Kolonie
Madagaskar war einst eine französische Kolonie und so kann man noch heute französisch oder madagassisch sprechen. 1896 etablierte sich Frankreich als Kolonialmacht, obwohl Madagaskar so einiges gegen diese Entwicklung zu unternehmen versuchte und die Masse der Bevölkerung dagegen war. Es scheint als hätten sie vorausgeahnt, dass die Jahre bis zur Unabhängigkeit 1960 von Militärmacht, Unterdrückung und Ausbeutung geprägt sein werden. So darf man Frankreich sanft daran erinnern, dass der Reichtum immer auch auf Ausbeutung basiert. Aber auch die zweite sozialistische und die dritte Republik brachten viele Unruhen und führten Anfang 2009 zu einem Übergangsregime, das demokratisch nicht legitimiert und deshalb international diplomatischen Sanktionen ausgesetzt ist.
Von den neuen Wahlen verspechen sich die Menschen viel, so sollen die am 8. Mai 2013 abgehaltenen Wahlen von der internationalen Staatengemeinschaft überwacht werden. In den Touristengebieten ist das Land bereits relativ sicher, überall sonst, ob Steppe oder Großstadt, gilt das afrikanische Klischee. Nachts nicht auf die Straße, keine Wertsachen und Augen offen halten. Vielleicht schafft es Madagaskar nach einer langen Reise unter fremder Hand selbst wieder in der „Wildnis“ zu überleben. Ganz wie die Trickfilmtiere aus dem Film.
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