Neben Verdauungsproblemen und Blasen an den Füßen gibt es auch ein paar Wander Krankheiten, die nicht immer so eindeutig für den Wanderer sind. Parästhesie beispielsweise soll einer Studie nach mehr als 30% aller Wanderer befallen, die länger als eine Woche unterwegs sind, doch was man dagegen machen kann, wissen wohl die wenigsten.
Wandern, Trekking, Backpacking, vor allem auf unebenem Gelände und mit einem dicken Rucksack auf dem Rücken, sind eine sehr anstrengende Form der Freizeitunterhaltung, die auch einem trainierten Körper schwer zu schaffen machen können, da viele der Bewegungen sehr unnatürlich für heutige Verhältnisse sind. Parästhesie ist also kein Symptom für Anfänger.
Was ist Parästhesie?
Als Parästhesie beschreibt man ein Kribbeln, Brennen oder die Taubheit in den Extremitäten, etwa Arme oder Beine, Symptome, die normalerweise bei einer Medikamentenunverträglichkeit oder auch Vergiftung auftauchen aber auch dann auftreten, wenn Nervenstränge lange Zeit belastet werden (Ähnliches haben übrigens auch viele Büroarbeiter an ihren Armen, wenn das Aufliegen auf dem Tisch die Blutzirkulation verringert).
Was tut man gegen und bei Parästhesie?
Man könnte davon ausgehen, dass es vorwiegend mit dem Gewicht des Rucksacks zusammen hängt, tatsächlich ist es dem Journal of Wilderness & Environmental Medicine nach eher der Gehdauer während des Tages zuzuschreiben. Je öfter man Pausen macht und je eher man eine gewisse Routine beibehält (also nicht von heute auf morgen 2 Stunden länger wandert), desto eher die Chance, dass man nicht von Parästhesie heimgesucht wird.
Auch Schuhe, Multivitamin Zugabe oder Körpergewicht haben keinen Einfluss auf die Parästhesie, allerdings sollte man darauf achten, dass nichts stremmt, die Schuhe nicht zu eng sind und der Rucksack nicht gut genug gefüttert ist.
Tritt sie auf, so sollte man erst einmal die Stellen lokalisieren, damit man eventuell den Rucksack verstellen kann, die Schuhe weiter schnüren kann, etc. Eine kurze Pause, das Massieren der betroffenen Körperteile und eine Einschränkung der täglichen Wanderstrecke kann dabei helfen, auf keinen Fall sollte man dabei einfach „durchmachen“, da diese Symptome nicht besser werden, wenn man sie ignoriert (es handelt sich hier nicht um Muskelkater, der sich wegtrainieren lässt). Ähnlich wie bei Blasen kann das Ignorieren alles nur schlimmer machen.
Meistens verschwindet die Parästhesie in einer Dauer von einem Monat nach der Reise. Hält sie an oder tritt sie in Kombination mit anderen Symptomen auf (etwa Schwindel oder Übelkeit), sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen.