Quer durch Frankreich, zwischen Zentralmassiv und Atlantik, fließt einer der malerischsten Flüsse des Landes: die Loire. Bekannt für seine im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe erklärten Schlösser, ist das Loire-Tal jedoch nicht nur aufgrund seiner architektonischen Sehenswürdigkeiten ein Muss.
Auf 800 Kilometern können sich Radwanderer entlang des Flusses an Schlössern, Weinbergen, malerischen Dörfern und einer vielfältigen Landschaft erfreuen. Das beste am Radwandern: man ist spontan und ungebunden, kann sich mal mehr und mal weniger Zeit nehmen, um die Schönheiten des Loire-Tals zu erkunden und –kurzum – einfach die Seele baumeln lassen.
Da das Loire-Tal relativ flach und die touristische Infrastruktur für Radfahrer ausgelegt ist, muss man als Radwanderer keine sportlichen Höchstleistungen erbringen. Die ausgebauten Fahrradwege sind ausgeschildert und viele der Hotels, Herbergen und Campingplätze bieten sogar einen Gepäcktransportservice an, sodass einer entspannten Fahrradtour auch mit der ganzen Familie nichts im Wege steht.
Die Reiseplanung
Die Fahrradwege entlang der Loire sind in beide Richtungen ausgeschildert, sodass Fahrradtouren sowohl von Orléans Richtung Nantes als auch umgekehrt problemlos möglich sind. Je nach Dauer des Urlaubs und persönlichen Interessen – will man unterwegs mehr Natur oder mehr Kultur? – sollte man die Reise schon im Voraus gut planen und sich über die Besonderheiten der verschiedenen Streckenabschnitte informieren. Neben historischen Sehenswürdigkeiten wird Besuchern im Loire-Tal auch eine Vielzahl anderer kultureller oder sportlicher Aktivitäten geboten. Wie wäre es beispielsweise mit einer Kanufahrt im Naturpark Loire-Anjou-Touraine, einem Flug im Heißluftballon, einer Weinprobe oder einem Ausritt zu Pferde? Auch über Unterkünfte sollte man sich im Vorfeld Gedanken machen, da das Loire-Tal ein sehr beliebtes Reiseziel ist. Alternativ kann man sich einer der vielen geführten, meist einwöchigen Fahrradtouren anschließen und die Organisation der Reise dem Veranstalter überlassen.
Die Schlösser der Loire
Bekannt ist das Loire-Tal vor allem für seine über 400 Schlösser. Teils als Festungen zur Zeit des Hundertjährigen Krieges errichtet, sind die meisten Anlagen Renaissance-Schlösser aus dem 16. Jahrhundert, einer Zeit, in der Könige und Hochadel ihr Leben und Herrschen von Paris fast ausschließlich an die Ufer des malerischen Flusses verlagerten.
Besonders sehenswert sind die vielfältigen Schlösser im Abschnitt zwischen Sully-sur-Loire und Chalonnes, die seit 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Das wohl bekannteste der Loire-Schlösser ist das prunkvolle Chambord, das mit seinen unzähligen Türmchen und Erkern nahezu einzigartig ist. Ebenfalls wunderschön ist das Wasserschloss Chenonceau mit seinen Parkanlagen, das nach Versailles zu den meistbesuchten Schlössern Frankreichs gehört. Auch Blois, Chaumont, Chinon, Azay-le-Rideau, Sully-sur-Loire oder Amboise und viele weitere Schlösser an der Loire und ihren Nebenflüssen sind einen Besuch wert. Überzeugen Sie sich selbst!