Das kleine Land Ruanda erlangte Mitte der 90er Jahre durch Bürgerkrieg und Völkermord traurige Berühmtheit. Doch seitdem hat sich in dem ostafrikanischen Staat viel getan und Ruanda zählt heute zu den sichersten Reiseländern. Zeit also, die wunderbare Natur im Land der tausend Hügel zu entdecken.
Mit einer Fläche von 26.340 Quadratkilometern ist Ruanda kleiner als so manches deutsche Bundesland und weitaus dichter besiedelt. Trotzdem erwarten einen abwechslungsreiche Landschaften und vielfältige Eindrücke.
Ruandas Parks und Seen
Wohl am bekanntesten sind die berühmten Berggorillas, die im Norden Ruandas im Parc National des Volcans leben. Nur noch weniger als 800 Exemplare leben in freier Wildbahn, etwa die Hälfte von ihnen in Ruanda. Hier im Gebiet der Virunga-Vulkane kann man ebenso wie im Nyungwe Nationalpark im Süden des Landes die Schönheit des Regenwaldes mit allen Sinnen erleben, sich an einem Meer von Blüten erfreuen und den Stimmen im Dickicht verborgener Vögel und Meerkatzen lauschen. Der Nyungwe-Wald ist einer der bedeutendsten tropischen Bergwälder und Heimat einer Vielzahl von Tieren, vor allem Affen und bunter Vogelarten. Dank seiner Höhenlage zwischen 1.600 und fast 3000m ist das Klima hier angenehm kühl, sodass sich der Nyungwe Nationalpark ganz besonders zum Wandern eignet. Sehenswert ist auch die Quelle des Rukarara-Nyabarongo, eines der längsten Quellflüsse des Nils.
Ein ganz anderes Bild bietet sich hingegen im Agakera Nationalpark an der Grenze zu Tansania. Die Steppenlandschaft im Osten Ruandas entspricht in ihrer Flora und Fauna dem typischen Bild der ostafrikanischen Savanne. Hier kann man Elefanten beim Trinken an Wasserlöchern zusehen, Giraffen und Zebras im offenen Buschland beobachten oder am See Ihema nach Flusspferden Ausschau halten.
Neben seinen Nationalparks hat Ruanda aber auch wunderschöne Seen, die zu Bootsfahrten, zu Wanderungen, zum Beobachten der heimischen Tierwelt oder zum Schwimmen einladen. Allen voran ist hier der riesige Kivu-See im Osten an der Grenze zum Kongo zu nennen, der umrahmt wird von grünen Hügeln und Bananenfeldern und an dessen Ufern sich hervorragende Wanderwege durch die Landschaft schlängeln. Im Norden des Landes sind die Zwillingsseen Burera und Ruhondo einen Besuch wert und wenn man in der ruandischen Hauptstadt Kigali ist, empfiehlt sich der Muhazisee als Ziel für erholsame Tagesausflüge.
Ökotourismus in Ruanda
In Ruanda wird Umweltschutz großgeschrieben und das Land ist darum bemüht, den Tourismus im Einklang mit der Natur zu fördern. So ist beispielsweise die tägliche Besucherzahl im Virunga-Nationalpark für Ausflüge zu den beliebten Berggorillas stark beschränkt und es gibt sogar Reiseveranstalter, die sich auf Ökotourismus spezialisiert haben. Einnahmen des Tourismus werden in den Erhalt und Schutz der Nationalparks investiert sowie zur Finanzierung von Projekten für die Bevölkerung in den umliegenden Gebieten, die den Respekt vor der Natur fördern und sicherstellen sollen, dass die lokale Entwicklung nicht auf Kosten der Natur stattfindet.