Wales ist ein oft vergessener Teil der Britischen Insel. Im Schatten der großen Brüder England und Schottland kommen nur sehr wenige Menschen auf die Idee, im Südwesten der Insel ihren Urlaub zu verbringen. Die Annahme, die Landschaften in Wales würden mit denen in England vergleichbar sein und sich nicht wie bei Schottland durch grünen Bergland davon unterscheiden, ist durchaus richtig, aber gerade hier liegen die eigentliche Vorteile. Nimmt man noch die Kultur hinzu, welche sich aufgrund der Sprache und der historischen Trennung klar von der englischen unterscheidet, kann man auf einer Wandertour durch Wales völlig neue Dinge entdecken.
Obwohl Wales und England eng miteinander verbunden sind, legen die Waliser großen Wert auf die Unterscheidung beider Länder. Die hier existierende Rivalität äußert sich gerade im Sport, wo Duelle gegen den großen Nachbarn im Rugby oder Fußball Tausende in Stadien und Millionen vor die Fernseher lockt. Der Konflikt hat seinen Ursprung in der angelsächsischen Besiedlung. Die hügelige und sumpfige Landschaft war für die Angelsachsen nicht sonderlich interessant, weshalb große Teile des heutigen Wales in keltischer Hand verblieben. Selbst für Wilhelm den Eroberer war das walisische Gebiet von geringem Interesse, so dass erst Edward I. am Ende des 13. Jahrhunderts das Land unter englische Führung brachte. Zwar kam es immer wieder zu Revolten und Aufständen, aber letztendlich gehört Wales seitdem zu Großbritannien, ihre eigene Sprache und Kultur haben sie sich jedoch bewahrt.