Die Hauptstadt des Glasreiches wird Växjö in Schweden genannt. Angefangen hat alles im 16. Jahrhundert, als Gustav Vasa einen Glasbläser nach Schweden holte. Im Laufe der Zeit siedelten sich immer mehr Glaskünstler in Småland an, weil sie hier die idealen Bedingungen zur Ausübung ihrer Kunst vorfanden. Für die Glaskunst wird jede Menge Holz benötigt, um die Öfen am Laufen zu halten und dies gab es hier in Unmengen. Inzwischen gibt es knapp 20 kleine und große Glashütten, die einen sehr guten Ruf weltweit genießen. Fast jede Glashütte kann mit Besonderheiten aufwarten und ziehen damit unheimliche viele Besucher in ihren Bann. Die Faszination ist dann so groß, dass viele sich ein kleines Andenken mit nach Hause bringen. Zu den beliebtesten Hütten zählen Orrefors, Kosta, Boda und Bergdala. Weil die Hütten und ihre Umgebung restauriert wurden, überzeugen sie mit ihrem historischen Charme. Ein besonders schönes Blau gefärbtes Glas produziert die Glashütte in Bergdala. In Orrefors kann man den Glasbläsern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen, selbst Glas erwerben und sich im kleinen Museum über die Geschichte der Glasbläserei in Småland informieren. Die berühmteste Glashütte liegt in Kosta. Seit mehr als 250 Jahre werden hier schon wunderbare Formen aus Glas produziert. Einer großen Beliebtheit erfreut sich der hiesige Shop, weil sich die Glaspreise bis zu 30 Prozent unter den gängigen Preisen bewegen.
Zentrum dieser Kunst ist die Stadt Växjö.
Die Stadt Växjö existiert schon seit dem Mittelalter und ist seit dem 12. Jahrhundert Bischofsstadt. Deshalb verwundert es nicht, dass der Dom des Ortes eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Ortes ist. In der Zeit zwischen 1956 und 1960 wurde das Gotteshaus aufwendig restauriert, kann aber mit allerhand Zeugnissen aus der Vergangenheit aufwarten. Teile der Orgel und des Altares stammen aus dem 17. Jahrhundert. Einen Besuch sollte man dem schönen Gebäude auf jeden Fall abstatten.
Berühmt ist Växjö für sein Auswandererhaus „Utvandrarnas Hus“ über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem 19. Jahrhundert, als ein Großteil der Bevölkerung der Heimat den Rücken kehrte und den amerikanischen Traum verwirklichen wollte, weshalb die Dauerausstellung auch den Namen „Drömmen öm Amerika“ (Der Traum von Amerika trägt). Das Museum setzt sich mit den sozialen Verhältnissen jener Zeit auseinander und analysiert, weshalb fast 200.000 Menschen das Land verließen.
So wird ein Besuch von Växjö zu einer schönen Reise durch die Geschichte des Glases und des Auswanderns.